451 Kilometer pro Stunde – Löbnitzer bei Europameisterschaft im Speed Skydiving erfolgreich Eilenburg. Der schnellste Sachse kommt vom Fallschirmsportverein (FSV) Eilenburg. Er hat mit der deutschen Mannschaft im Speed Skydiving einen Riesenerfolg bei der Europameisterschaft und dem Weltcup im tschechischen Prostejov erzielt. 31 Springer aus elf Nationen kämpften dort um Titel und Platzierungen. Und Linus Eckenigk gehörte zu den Besten. Beim Speed Skydiving im Fallschirmspringen geht es darum, die höchste durchschnittliche vertikale Geschwindigkeit während eines Drei-Sekunden-Fensters zu erreichen. Jeder Teilnehmer trägt ein GPS-Messgerät, das am Helm befestigt wird und mit einer Antenne ausgerüstet ist. Sofort nach dem Ausstieg aus dem Absetzflugzeug nimmt der Springer eine möglichst aerodynamische Körperhaltung ein, damit er eine hohe Freifallgeschwindigkeit erreicht. Die Mitnahme von Zusatzgewichten ist nicht erlaubt. Gesprungen wird mit handelsüblicher Fallschirmsprungausrüstung. Der aktuelle Weltrekord wird von Marco Hepp mit 529,77 Kilometer pro Stunde gehalten. Der Löbnitzer Junior Linus Eckenigk war erst im vergangenen Jahr vom Zielspringen zum Speed Skydiving gewechselt. Der 19-Jährige will irgendwann einen neuen Weltrekord aufstellen. Er ist auf einem guten Weg dorthin. Jetzt hatte er in Tschechien einen hervorragenden internationalen Auftakt. Mit mehr als 451 Kilometer pro Stunde trug er zur Goldmedaille in der EM-Teamwertung bei und erkämpfte Silber in der Weltcupwertung sowie Bronze in der Juniorenwertung. Mit seinen Nationalmannschaftskollegen Marco Hepp (Günzburg) und Thorsten Morhaus (Neckarsulm) konnte er gleich im ersten Durchgang einen neuen Welt- und Europarekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 482,82 Kilometer pro Stunde aufstellen. „Das war ein Einstand nach Maß. Damit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet“, jubelt Eckenigk. Der 19-Jährige gehört zum hoffnungsvollen Nachwuchs beim FSV Eilenburg. Der 1956 gegründete Verein brachte schon eine Menge Welt- und Europameister hervor. Namen wie die der Schwestern Judith und Jana Greschner sowie von Stefan Wiesner sind Garanten für Erfolge des kleinen Klubs. Linus Eckenigk will in die Fußstapfen seiner großen Vorbilder treten. Erst 2018 war er überhaupt zum Fallschirmspringen gekommen. „Ich bekam zur Jugendweihe einen Tandemsprung von meinen Eltern geschenkt. Damals bin ich aus 4500 Meter Höhe abgesprungen. Es war ein tolles Erlebnis, was mich sofort gefesselt hat. Ich war begeistert und suchte mir einen Verein für Fallschirmsport“, sagt Eckenigk. Den habe er beim FSV Eilenburg gefunden. Dort absolvierte der Junior einen Grundkurs. „Schon nach zwei Tagen musste ich meinen ganzen Mut zusammennehmen und ganz alleine aus dem Flugzeug springen. Es war ein Riesenerlebnis“, erzählt er. Immer und immer wieder ist er seitdem aus dem Flugzeug gesprungen. Waren anfangs das Zielspringen und das Freeflying-Springen seine Favoriten, so ist es heute das Speed Skydiving. Pro Jahr sind es rund 150 Sprünge, die Linus Eckenigk absolviert. „Ich habe noch viel vor. Mal sehen, wohin mich der Weg und mein Sport bringen“, blickt er optimistisch in die Zukunft. Quellenangabe: LVZ Delitzsch-Eilenburg vom 01.09.2023, Seite 29